In dem Abschnitt erkläre ich, dass der Begriff „Kristallnacht“ verharmlosend klingt, als wäre nur ein bisschen Kristall und Porzellan kaputtgegangen. An diesem Tag sind Menschen ermordet worden, in die KZs eingeliefert, der Terror fand statt. Die Geschäfte wurden total vernichtet, die Menschen waren in Angst und Schrecken, in Panik. Viele haben sich an dem Tag das Leben genommen.
Dann erzähle ich davon, dass nach dem 10. November sich alles verändert hatte. Die Geschäfte wurden zerstört, die Waren lagen auf der Straße, Plünderer suchten nach passenden Schuhen. SA-Angehörige standen in den Geschäften. Es war schlimm, was ich damals mit anderen 10-Jährigen mitansehen musste. Ich sah, dass über der Synagoge in der Oranienburger Straße Qualm aufstieg.
Dann erzählen ich, dass Hitler zuerst ins Saarland einmarschiert ist – es passierte nichts. Dann kam das Münchener Abkommen, dann Österreich einverleibt, die Österreicher standen begeistert auf der Straße und haben geklatscht. Das war der Anfang, dass die Juden mit Zahnbürsten die Wiener Straßen reinigen mussten. Die jüdische Bevölkerung hatte jeden Tag Angst um ihr Leben bis die Rote Armee kam.